IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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14.08.2024, 18:08 Uhr

Transformation

IG Metall Vertrauensleute bei Stiebel Eltron fordern vom Vizekanzler eine verlässliche Politik ein.

  • 13.08.2024
  • Aktuelles, Betriebe / Branchen, Vertrauensleute

Den Besuch des Vizekanzlers Robert Habeck bei Stiebel Eltron in Holzminden am 12. August 2024 nahmen die IG Metall Vertrauensleute zum Anlass, mit einer Aktion eine verlässliche Klima- und Wirtschaftspolitik einzufordern, damit ihre Arbeitsplätze nicht gefährdet werden.

Elke Grimme, die Betriebsratsvorsitzende (li.) im Gespräch mit dem Vizekanzler Robert Habeck. Foto: Privat.

Die IG Metall Vertrauensleute und Betriebsräte fordern eine verlässliche Wirtschafts- und Klimapolitik, damit ihre Arbeitsplätze bei Stiebel Eltron eine Zukunft haben. Foto: Privat.

Noch im Juni 2022 auf dem sogenannten Wärmepumpengipfel war von Robert Habeck das Ziel, die Produktion von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr zu erreichen, als ein „[..]starkes Signal und Bekenntnis […] für die Transformation der Wärmeversorgung“ ein-geordnet worden. Entsprechend wurden bei Stiebel Eltron in eine Kapazitätsausweitung investiert und Personal aufgebaut. Allerdings herrscht bei den Endverbrauchern große Verunsicherung bezüglich der Energieversorgung. Diese Sorge der Menschen schlägt sich auch bei den Auftragseingängen bei Stiebel Eltron wieder. Als Folge sind die Beschäftigten in Holzminden seit Monaten in Kurzarbeit, Leiarbeiter wurden entlassen und Beschäftigte mit befristeten Verträgen mussten gehen. Die Zukunft ist ungewiss.

Deshalb standen viele Betriebsräte und IG Metall Vertrauensleute heute bei großer Hitze mehrere Stunden vor dem Tor, um auf den Wirtschaftsminister zu warten. Die Rechnung ging auf: Robert Habeck nahm sich die Zeit für ein Gespräch mit den Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern. Die Betriebsratsvorsitzende Elke Grimme fordert „Die Politik muss langfristig verlässliche Rahmen in der Wirtschafts- und Klimapolitik setzen! Dies gilt zum Bespiel auch für Förderungsprogramme für die Endverbraucher.“

Karoline Kleinschmidt, die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Alfeld Hameln-Hildesheim ergänzt: „Klimawandel, Kriege und die hohe Inflation verunsicherten die Menschen. Für die Beschäftigten bei Stiebel komme jetzt konkret die Sorge um die Arbeitsplätze hinzu“. Somit fällt aus Sicht der Gewerkschafterin im Grunde der Privatkonsum als Antrieb für den Wärmepumpenmarkt aus.

„Innovationen und Nachhaltigkeit sind die Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit des deutschen Industriestandortes. Wir müssen gemeinsam die Transformation gestalten, um Arbeitsplätze zu erhalten und den Umbruch der Wirtschaft sozial, ökologisch und demokratisch zu gestalten. Sichere Jobs und grüner Wandel sind dabei kein Widerspruch, sondern zwei Seiten derselben Medaille“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Wenn Politik aber eigens eingeschlagene Wege immer wieder infragestellt, dann verunsichert das – Beschäftigte wie Verbraucherinnen und Verbraucher. Was es braucht, ist ein verlässlicher Pfad, der auch mit einem wuchtigen Investitionsfahrplan hinterlegt ist“, erklärt Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Die Position der Metaller*innen in Holzminden ist eindeutig. Sie geben dem Vizekanzler mit auf den Weg nach Berlin: „Wenn allen Beteiligten klar ist, dass Wärmepumpen ein zukunftsweisendes Produkt sind, sollte ab sofort nicht ein Arbeitsplatz durch Unstimmigkeiten innerhalb der Regierungskoalition riskiert werden!“


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